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Glitch LavaPilz

Ein Grafikfehler (auch genannt: Glitch): Die Lava strahlt kaum Licht aus.

Ein Programmfehler oder Software-Fehler bezeichnet ein Großteil der Gemeinschaft als Bug, ein englischer Begriff. Im Gegensatz dazu stehen die Hardware-Probleme, z. B. wenn der Hauptspeicher oder die Netzbandbreite nicht ausreichend dimensioniert sind oder die Grafikkarte vom Programm nicht ausreichend unterstützt wird. Wenn bei einem Hardware-Problem eine Verzögerung in der Darstellung auftritt, spricht man von einem Lag.

Da der Bug ein Fehler ist, handelt sich also um ein Verhalten des Programms (Minecraft oder Modifikation), das vom Programmierer nicht gewünscht ist. Die Ursachen liegen meist in der Komplexität des Programms und in der Unmöglichkeit, sämtliche Kombinationen vor Auslieferung testen zu können. Will man beispielsweise testen, ob jeder der z. Z. über 6.700 Blockzustände auf, neben und unter jedem anderen Blockzustand gesetzt werden kann, müsste man 6 x 6.700 x 6.700 = 269.340.000 Tests durchführen.

Weil es schon allein zeitlich nicht möglich ist, sämtliche Kombinationen aller Aktionen mit Blöcken, Gegenständen und Kreaturen testen zu können, kann ein Programm von der Komplexität wie Minecraft niemals ganz fehlerfrei sein.

Entwicklungsstufen[]

Um die Menge der Fehler einzugrenzen, gibt es verschiedene Stufen.

  • Die erste liegt beim Hersteller (Mojang oder ein Modifizierer) selbst. Schon die Spezifikation wird auf mögliche Fehler und Konflikte hin abgeklopft. Die anschließende Programmierung wird ausgiebig und auf unterschiedlichen Plattformen und Betriebssystemen getestet.
    Im Spiel gibt es einige Unterstützungen zum Testen von Neuentwicklungen: den Debug-Bildschirm, der viele Daten anzeigt und ein Tortendiagramm zur Anzeige der Prozessorauslastung enthält, spezielle Tastenkombinationen z.B. zur Anzeige der Hitboxen und den Welttyp Debug-Modus.
  • Die zweite Stufe ist die Veröffentlichung von Snapshots (Entwicklungsversionen). Da hat die riesige Gemeinschaft der Spieler Gelegenheit, vor Veröffentlichung einer neuen Version die neuen Funktionen zu testen. Alle Bugs, die gefunden werden, können von jedem Spieler im sogenannten Bugtracker online erfasst und dokumentiert werden. Es liegt dann an Mojang zu entscheiden, welcher Bug sofort behoben werden muss und welcher später. Behobene Fehler (= gefixte Bugs) werden mit dem nächsten Snapshot ausgeliefert, bis ein Stadium erreicht ist, das zwar nicht 100% fehlerfrei ist, aber den Ansprüchen und Möglichkeiten des Herstellers gerecht wird.
  • Dann wird ein Pre-Release erstellt, das auch nochmal getestet wird. Kurz darauf erscheint das offizielle Release.

Verkompliziert wird das Ganze, weil währenddessen das Programm zusätzlich ständig weiter entwickelt wird, sodass neue Funktionen und Objekte ins Spiel kommen, deren Interaktion wieder mit allen anderen getestet werden muss.

Manchmal wäre die Lösung eines softwaretechnischen Problems sogar so aufwendig, dass eine begonnene Entwicklung aus Kostengründen eingestellt und ganz anders gelöst werden muss. Beispiel: die Himmelsdimension, die dann als Das Ende umgesetzt wurde.

Arten von Fehlern[]

Es gibt einen feinen Unterschied zwischen Bugs und Funktionen. Eine Funktion ist eine gewünschte oder akzeptierte Eigenschaft des Programms. Dass man im Kreativmodus fliegen kann, ist ein Funktion. Dass eine Redstone-Leitung von Wasser weggespült wird, ist ein Funktion. Manchmal gibt es auch überraschende Effekte (z.B.: Blockupdate-Sensor per Kolben), mit denen der Entwickler nicht gerechnet hat. Ob das dann ein Bug oder eine Funktion ist, entscheidet immer der Entwickler. Bugs werden so schnell wie möglich beseitigt, Funktionen nicht.

Bei der Weiterentwicklung der Pocket Edition wurde dies zum Problem, wie Tommaso Checchi auf der MineCon 2015 erläuterte: In 2015 wollen die Entwickler das Redstone-Konzept der Java Edition in die Pocket Edition übernehmen. Durch die Neuprogrammierung würden in der Pocket Edition einige Bugs wegfallen, die in der Java Edition von den Spielern intensiv für ihre Redstone-Technik genutzt werden. Durch Veröffentlichung der Pocket Edition-Entwicklungsversionen erhoffen sich die Entwickler entsprechende Rückmeldungen der Spieler, um möglicherweise einige Bugs der Java Edition zum offiziellen Feature zu machen und in die Pocket Edition einzubauen.[1].

Solange ein Bug noch nicht beseitigt ist, kann ihn der Spieler in manchen Fällen zu seinem Vorteil nutzen. Das nennt man Bugusing (ein englisches Wort, welches sich aus "Bug" und "using" zusammensetzt; deutsch Fehlerausnutzung). Im Bereich der Grafikfehler gibt es auch den Begriff Glitch (deutsch Störung), der einen Grafikfehler bezeichnet, bei dem man etwas sehen oder betreten kann, was man normalerweise nicht könnte. Wenn man beispielsweise bei einer geschlossenen Tür am Rand trotzdem hindurch kommen könnte, wäre das ein Glitch.

Bugusing und Glitching ist das Ausnutzen von Fehlern in Computerspielen. Deutsche Begriffe dafür, die nicht speziell auf Computerspiele bezogen sind, wären Schummeln oder Mogeln. Daher kann dieses Verhalten im Mehrspielermodus dazu führen, dass der betreffende Spieler verwarnt oder vom Server gebannt wird.

2017 veröffentliche Mojang hier eine Liste der "zehn interesantesten Bugs". Die Entwickler schildern zehn Fehlprogrammierungen und wie sie damit umgegangen sind.

Bugtracker[]

Ein Bugtracker (dt. Fehler-Verfolger ) ist ein Programm zur Fehlerverfolgung. Dort wird jeder Fehler einzeln eingetragen und so beschrieben, dass man ihn möglichst reproduzieren kann.

Für die Minecraft-Versionen gibt es öffentliche Bugtracker, in die jeder Spieler einen gefundenen Fehler eintragen kann. Freiwillige übernehmen die Rolle von Moderatoren, die die Fehlermeldungen klassifizieren und doppelt gemeldete Fehler kennzeichnen. Die Gemeinschaft der Spieler kann dann für die Beseitigung der Fehler Stimmen abgeben. Fehler mit besonders vielen Stimmen werden eher beseitigt als Fehler mit wenigen Stimmen. Die Entwicklerteams schauen ständig in die Bugtracker und sind bemüht, möglichst viele Fehler zu beseitigen. Jeder Bugtracker hat eine Statistik, die anzeigt, wie viele Fehler in einem bestimmten Zeitraum gemeldet und wie viele beseitigt wurden.

Die Firma Mojang hat folgende Bugtracker:

Einzelnanchweise[]

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